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Erdbeben
Hinweise für alle Reisenden und Belgier, die im Ausland in einem Erdbebengebiet leben oder sich dort aufhalten
Unser Planet lebt: Die Erdbeben, die jeden Tag in der ganzen Welt auftreten, beweisen dies zur Genüge. Die meisten von ihnen werden ausgelöst, wenn zwei tektonische Platten aufeinandertreffen. Einige dieser Verwerfungslinien befinden sich in Ländern oder Regionen, die dicht bevölkert sind oder in die häufig Ausländer reisen, insbesondere Griechenland, die Türkei, die Westküste der USA, Indien und der südostasiatische Raum.
Ziel der folgenden Ratschläge ist es, die Reisenden und im Ausland lebenden Belgier bestmöglich auf ein eventuelles Erdbeben vorzubereiten.
Weitere Informationen über Erdbeben (Liste und aktueller Überblick über die jüngsten Erdbeben, interaktive Karten usw.) sind auf der Internetseite des Europäischen Seismologischen Zentrums für den Mittelmeerraum abrufbar.
Wenn Sie im Ausland leben, sollten Sie die belgische Botschaft oder das belgische Konsulat in Ihrem Aufenthaltsland informieren, dass Sie dort ansässig sind.
VOR DEM ERDBEBEN
Vorsichtsmaßnahmen im Haus
- Versichern Sie Ihr Haus gegen Erdbeben;
- Suchen Sie Ihr Haus nach Schäden ab: Lassen Sie das Haus inspizieren, wenn Sie feststellen, dass nach einem Erdbeben Risse aufgetreten sind;
- Befestigen Sie alle Schränke und Regale an den Wänden;
- Stellen Sie in der Nähe oder über Ihrem Bett keine schweren Gegenstände (Vasen usw.) auf höher liegende Flächen. Hängen Sie dort auch keine schweren Gegenstände (z.B. Gemälde) auf;
- Stellen Sie große Möbelstücke so auf, dass sie den Fluchtweg nicht behindern;
- Bestimmen Sie in jedem Raum einen sicheren Platz, an dem Sie Schutz finden und das Ende des Erdbebens abwarten können (gegen eine tragende Wand, im Gang, die Ecken eines Zimmers oder ein Türrahmen);
- Vergessen Sie nicht, im Eingangsbereich des Hauses eine Vorrichtung zur Gasabschaltung installieren zu lassen (in einigen Ländern bereits vorgeschrieben).
PACKEN SIE ZUR VORSICHT EINE TASCHE, UM NACH DEM ERDBEBEN ZU ÜBERLEBEN
Jede Familie benötigt andere Dinge. Im Folgenden finden Sie jedoch einige Vorschläge. Sie sollten diese Tasche in den Eingangsbereich Ihres Hauses oder an einen Ort stellen, an dem Sie sie griffbereit haben, wenn Sie das Haus schnell zu Fuß oder mit dem Auto verlassen müssen.
- Geld und (Kopien der) Ausweispapiere;
- Nahrung: Kekse, Trockenobst usw.;
- Wasser in kleinen Flaschen;
- Verbandkasten und für Sie wichtige Medikamente;
- Kleidung;
- Schuhwerk (am besten Stiefel);
- Taschenlampe und Batterien;
- Decken;
- Zelt usw.
EVAKUIERUNGSPLAN
Erstellen Sie für die gesamte Familie Evakuierungspläne, wobei Sie folgende Szenarios berücksichtigen sollten:
- Sie sind alle zuhause und wach;
- Sie sind alle zuhause und schlafen;
- die Familie ist getrennt: die Kinder in der Schule und Sie am Arbeitsplatz;
- Sie sind alle zusammen, aber draußen.
Legen Sie einen Ort fest, den Sie im Notfall aufsuchen werden, bestimmen Sie einen Angehörigen oder Bekannten, der die Kinder abholt, sowie eine Person, zu der Sie sich begeben werden. Ferner die Personen vor Ort, in einer anderen Stadt bzw. in einem anderen Staat, in Belgien usw., mit denen Kontakt aufgenommen werden soll.
Sollten Sie von Ihren Kindern getrennt werden, ist es wichtig, dass deren Identität leicht festgestellt werden kann (geben Sie Ihnen ein Dokument mit, mit dem sie sich ausweisen können und das in Ihrer Muttersprache und – wenn möglich – in der lokalen Sprache geschrieben ist. Dieses Dokument sollte den Namen Ihrer Kinder, das Geburtsdatum, Adresse und Telefonnummer, Staatsangehörigkeit und eventuelle Gesundheitsprobleme enthalten).
WÄHREND EINES ERDBEBENS
Wenn Sie sich zum Zeitpunkt des Erdbebens im Haus aufhalten:
Wenn das Erdbeben Sie im Schlaf überrascht, dürfen Sie nicht in Panik aus dem Haus fliehen. Handeln Sie ruhig und rationell. Dabei sollten Sie die folgenden Empfehlungen beachten:
- Schützen Sie Ihren Kopf vor herunterfallenden Gegenständen. Am besten wäre ein Helm, aber wenn Sie einen solchen nicht zur Hand haben, können auch ein Stuhl, ein großes Buch, ein Brett usw. dienlich sein;
- Bleiben Sie nicht aufrecht stehen;
- Entfernen Sie sich von Scheiben und Fenstern;
- Benutzen Sie weder die Treppe noch den Aufzug;
- Ein solider Tisch (aus Stahl oder massivem Holz) kann Sie schützen;
- Legen Sie sich in der Fötusstellung vor einen Safe, einen Kühlschrank, eine Waschmaschine oder einen Geschirrspüler;
- Versuchen Sie, sich in die Küche oder ins Badezimmer zu begeben, da die Möbel dort fest angebracht sind und es dort Wasser gibt, das Ihnen helfen kann zu überleben, sollte das Haus zerstört werden;
- Türrahmen sind nicht sehr widerstandsfähig, bieten jedoch einen besseren Schutz als die Mitte eines Raums;
- Vorsicht vor Stahltüren: Wenn sie auf Sie fallen, sind Sie eingeklemmt und können nicht mehr fliehen;
- Legen Sie sich sofort in der Fötusstellung in die Nähe Ihres Betts, wenn Sie keine Möbelstücke im Kastenformat haben;
- Verlassen Sie während des Erdbebens nicht das Haus. Herunterfallende Gegenständen (Glas, Schutt usw.) und Hochspannungsleitungen stellen große Gefahren dar.
Wenn Sie sich zum Zeitpunkt des Erdbebens draußen aufhalten:
- Auf der Straße: Entfernen Sie sich von Gebäuden, Bäumen und Stromleitungen. Stellen Sie sich gegebenenfalls unter ein Portal;
- Im Auto: Halten Sie am Straßenrand an, weit von Brücken und Gebäuden entfernt.
NACH DEM ERDBEBEN
- Bleiben Sie ruhig und richten Sie sich nach Ihrem Plan;
- Verlassen Sie das Haus nicht, solange Sie nicht sicher sein können, dass das Erdbeben aufgehört hat;
- Schließen Sie die Haupthähne für Wasser und Gas und schalten Sie den Strom ab;
- Benutzen Sie niemals den Aufzug;
- Versuchen Sie, im Freien ein offenes Feld aufzusuchen;
- Schließen Sie sich anderen Personen an. Bleiben Sie nicht allein;
- Entfernen Sie sich vom Meer (Tsunamigefahr);
- Benutzen Sie Ihr Handy nur im Notfall;
- Schalten Sie das Radio ein und befolgen Sie die Anweisungen der zuständigen Behörden;
- Vergessen Sie nicht, dass es zu Nachbeben kommen kann. Kehren Sie erst in Ihr Haus zurück, wenn die zuständigen Behörden es Ihnen gestatten.
Das Telefonnetz kann aufgrund des Erdbebens stark beschädigt sein. Wenn Sie Angehörige in Belgien haben, sollten Sie mit ihnen Kontakt aufnehmen oder einem Bekannten eine SMS schicken und ihn bitten, die Nachricht an andere Personen weiterzuleiten.
Nehmen Sie das Telefonnetz nicht unnötigerweise in Anspruch, damit Sie auch für die Rettungsdienste erreichbar bleiben.
Orkan
Hinweise für alle Reisenden und Belgier, die sich im Ausland in einem Gebiet aufhalten oder leben, in denen Orkane auftreten können
Jedes Jahr werden vor allem die Karibik und der südostasiatische Raum von heftigen Tropenstürmen und Orkanen (in Asien Taifune) heimgesucht. Jeder Orkan ist ein Beweis dafür, welche Zerstörungen dieses Naturphänomen anrichten kann.
Wird ein Orkan angekündigt, sollte vor allem die Wetterentwicklung in der Region aufmerksam mitverfolgt werden.
Diese Informationen sind auf folgenden Internetseiten abrufbar:
www.weather.com und www.nhc.noaa.gov für die Vereinigten Staaten
Joint Typhoon Warning Center für Asien.
Auskünfte erhalten Sie ferner beim belgischen Königlichen Meteorologischen Institut
Der beste Schutz gegen die Gefahren, die von diesen Naturereignissen ausgehen (Sturmfluten, Überschwemmungen im Landesinnern und starke Stürme), ist vor allem eine angemessene Vorbeugung. Diejenigen, die in einem Risikogebiet leben oder sich dorthin begeben, sollten folgende Vorsichtsmaßnahmen beachten.
Allgemeine Hinweise für Kurzaufenthalte (Reisen)
- Reisende müssen in Betracht ziehen, dass bei einem Orkan oder einem starken Sturm Flüge annulliert werden können. Informieren Sie sich bei Ihrem Reiseveranstalter oder bei der entsprechenden Fluggesellschaft.
- Verfolgen Sie die Wetterlage im Radio genau mit und achten Sie auf die Sonderwettermeldungen. Nehmen Sie gegebenenfalls mit Ihrem Reiseveranstalter Kontakt auf und informieren Sie sich, welche Maßnahmen er eventuell bereits ergriffen hat.
- Das Infrastruktur- und Kommunikationsnetz wird durch Stürme und Orkane gewöhnlicherweise stark in Mitleidenschaft gezogen (kein Strom, Kommunikation per Telefon oder E-Mail stark gestört). In diesem Fall kann es sehr schwierig sein, mit Angehörigen und Bekannten zuhause bzw. im Ausland Kontakt aufzunehmen. Informieren Sie nach einem Orkan zunächst Ihre Angehörigen in Belgien oder schicken Sie einem Bekannten eine SMS, der diese Nachricht weiterleiten soll. Sollte dies nicht gelingen, können Sie sich immer an die nächstgelegene diplomatische Vertretung wenden.
- Bei starken Tropenstürmen werden vorbeugend und zur Begrenzung der Schäden häufig die Wasser- und Stromversorgungsnetze abgeschaltet. Es wird Reisenden deshalb geraten, Nahrung und Trinkwasser bereitzustellen, die für einige Tage reichen (siehe auch Notfallset im Katastrophenfall).
Bei Problemen vor Ort können sich belgische Staatsangehörige immer an eine belgische Botschaft bzw. ein belgisches Konsulat wenden.
Allgemeine Hinweise für längere Aufenthalte
Wenn Sie im Ausland leben, sollten Sie die belgische Botschaft oder das belgische Konsulat in Ihrem Aufenthaltsland informieren, dass Sie dort ansässig sind.
Evakuierung oder nicht?
Wenn Sie in einem Gefahrengebiet leben oder sich dort aufhalten, stellt sich die Frage nach der Evakuierungsmöglichkeit oder sogar der Zwangsevakuierung.
Im Allgemeinen werden die lokalen Behörden vor allem für die Bewohner von Küstenregionen, von niedrig gelegenen Regionen und Gebieten, in denen Hochwassergefahr besteht, sowie für Menschen, die in nicht orkansicheren Häusern leben (z.B. Fertighäuser oder stationäre Wohnwagen), eine Zwangsevakuierung verfügen.
Befolgen Sie unverzüglich eine von den zuständigen Behörden verfügte/empfohlene Evakuierung.
Weitere Hinweise im Fall einer Evakuierung
- Wählen Sie einen sicheren Zufluchtsort aus, der nicht zu weit entfernt liegt, um Verkehrsprobleme zu vermeiden. Finden Sie heraus, welche „Unterschlupfmöglichkeit“ oder welches Hotel bzw. Motel außerhalb der Gefahrenzone am nächsten liegt und markieren Sie den Weg dorthin im Voraus auf einer Karte.
- Vergewissern Sie sich, dass das Haus richtig abgeschlossen ist, alle Fenster und Türen verriegelt sind und von allen elektrischen Geräten die Stecker herausgezogen sind.
- Tanken Sie vor Abfahrt Ihr Auto voll und heben Sie gegebenenfalls Geld vom Geldautomaten ab.
- Nehmen Sie alle notwendigen Medikamente sowie alle anderen wichtigen medizinischen Hilfsmittel (z.B. Brillen) mit.
- Fahren Sie rechtzeitig los und warten Sie nicht, bis alle die Flucht antreten, denn dann besteht die Gefahr, dass Sie die Gefahrenzone nicht mehr rechtzeitig verlassen können.
- Verfolgen Sie die Wetterlage im Radio genau mit und achten Sie auf die Sonderwettermeldungen.
- Erstellen Sie gegebenenfalls einen anderen Plan für Ihre Haustiere, da sie eventuell an dem Ort, an dem Sie unterkommen möchten, nicht erlaubt sind.
Für diejenigen, die zuhause bleiben
Im Folgenden einige nützliche Vorsichtsmaßnahmen für diejenigen, die nicht evakuiert werden (müssen).
Maßnahmen und Hinweise (vor der Orkansaison)
- Verstärken Sie wenn notwendig Ihr Haus: Schwachpunkte sind häufig Garagentore. Stellen Sie sicher, dass sie starkem Wind standhalten. Verstärken Sie auch alle Fenster und Türen;
- Sehen Sie eine Notbeleuchtung vor;
- Sehen Sie einen „sicheren Raum“ vor (ein Ort oder ein Zimmer ohne Fenster oder Außentüren), in dem Sie während des Orkans Schutz finden können. In einigen Fällen befinden sich die sichersten Plätze nicht im Haus selbst, sondern anderswo in Ihrem Ort/in Ihrer Stadt.
- Stellen Sie sicher, dass Großpflanzen in Ihrem Garten sowie die Bäume auf den angrenzenden Grundstücken keine Gefahr darstellen. Schneiden Sie von allen Bäumen abgestorbenes oder schwaches Holz sowie herunterhängende Zweige ab. Alle nicht befestigten Gegenstände in der Nähe Ihres Hauses stellen ein potenzielles Risiko dar!
- Stellen Sie einige Eimer und Wischtücher bereit. Auch ein kleiner Werkzeugkasten sollte immer in Reichweite sein.
- Bestimmen Sie die Notausgänge, durch die Sie das Haus verlassen können. Legen Sie Orte fest, an denen Sie sich versammeln können.
- Bestimmen Sie einen Angehörigen oder Bekannten, der nicht im Gefahrengebiet lebt, als ausschließliche Kontaktperson.
- Bewahren Sie alle Notrufnummern in der Nähe Ihres Telefons auf und bringen Sie Ihren Kindern bei, wie und wann diese Notrufnummern angerufen werden müssen.
- Stellen Sie einen Notfallset für Stürme zusammen.
- Halten Sie in Ihrer Nähe immer ein tragbares Radio bereit und wechseln Sie, wie auch beim Rauchmelder, die Batterien alle sechs Monate aus.
- Nehmen Sie eventuell an Erste-Hilfe-, Wiederbelebungs- oder anderen nützlichen Kursen teil.
Bei Ankündigung eines Sturms/Orkans
- Hören Sie sich den Wetterbericht im Radio an und/oder achten Sie auf die Warnhinweise der Botschaft;
- Befolgen Sie die Empfehlungen der (lokalen) Behörden genau;
- Lassen Sie Ihre Kinder nicht allein;
- Stellen Sie alles, was vom Wind weggeweht werden kann, ins Haus;
- Schließen Sie alle Fenster und Türen gut zu. Vernageln Sie sie gegebenenfalls mit Holzplatten.
- Halten Sie die Telefonleitung frei, damit die Rettungsdienste Sie erreichen können. Wenn Sie Angehörige in Belgien haben, sollten Sie Ihnen eine Nachricht zukommen lassen und sie bitten, diese weiterzuleiten.
Kurz vor dem Sturm/Orkan
- Begeben Sie sich in den „sicheren Raum“ oder in einen der von den Einsatzkräften genannten Unterschlupfe;
- Löschen Sie alle Kerzen, Kaminfeuer und sonstige Feuer;
- Achten Sie auch weiterhin auf die Informationen im Radio.
Während des Sturms/Orkans
- Halten Sie sich nicht in der Nähe von Fenstern auf;
- Versuchen Sie nicht, aus dem Haus zu gehen, um Fenster oder Dächer zu reparieren;
- Ziehen Sie von allen elektrischen Geräten den Stecker heraus.
VERLASSEN SIE DEN SICHEREN RAUM ERST, WENN IM RADIO ENTWARNUNG GEGEBEN WIRD, auch wenn der Wind abgenommen hat (denn im Auge des Orkans ist nur wenig oder überhaupt kein Wind).
Nach dem Sturm/Orkan
- Berühren Sie keine Kabel oder Stromleitungen, die auf die Erde gefallen sind;
- Nehmen Sie mit der nächstgelegenen belgischen Vertretung (Botschaft bzw. Konsulat) Kontakt auf. Teilen Sie dort Ihren Gesundheitszustand mit und informieren Sie sich über die zu treffenden Sicherheitsmaßnahmen.
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